Ohne Kaffee ist auch keine Lösung – oder: Wenn die Symptome des Kaffeeentzugs überwältigend sind

Veröffentlicht am 6. Mai 2025 um 23:15

Ich bin eine wahre Kaffeetante. Wirklich. Ich kann jederzeit Kaffee trinken – morgens, mittags, abends, sogar 15 Minuten vor dem Schlafengehen. Ohne Zucker, mit Hafermilch. Mein liebstes Lebenselixier.

Normalerweise starte ich in den Tag mit einem zwei Liter Eimer Kaffee. Kein Scherz. Bis mir nun jemand erklärt hat, dass sich Kaffee und Antidepressiva nicht ganz so gut vertragen – zumindest nicht zeitgleich. Zwei Stunden Abstand sollen es sein. Also kein morgendlicher Kaffeekuss für mein Gehirn mehr. Und das war der Anfang vom Ende.

Achtung, jetzt wird gejammert!

Heute ist Tag 4 ohne meinen Literweise-Kaffeekonsum. Und es geht mir … sagen wir mal: bescheiden. Ich habe Kopfschmerzen, bin so grantig wie meine alte Grundschullehrerin (und die war wirklich nicht nett), mir ist übel, ich hab keinen Antrieb – und das schlimmste: Nicht mal die Schmerztablette wollte wirken.

Und als Krönung hab ich die Antidepressiva auch noch zu spät genommen, weshalb ich erst am Nachmittag endlich meine eine Tasse trinken durfte. Ich bin drauf los wie ein Junkie. Ehrlich. Nase rein, Augen zu, tiefer Schluck – aaaah.

 

Die Symptome wurden besser. Nicht weg, aber besser.

 

Was passiert da eigentlich im Körper?

Wenn man plötzlich auf Koffein verzichtet, kann das den Körper ziemlich aus der Bahn werfen. Koffein blockiert im Gehirn die sogenannten Adenosinrezeptoren – Adenosin ist ein Botenstoff, der uns müde macht. Ohne Koffein wirken diese Rezeptoren wieder normal, und plötzlich fühlt man sich ausgelaugt, müde und schlapp.

Zudem verengen sich unter Koffeineinfluss die Blutgefäße im Gehirn. Wenn das Koffein wegfällt, weiten sich die Gefäße wieder – das kann zu diesen fiesen Kopfschmerzen führen, die sich mit normaler Schmerzmittelkeule kaum vertreiben lassen.

Dazu kommt noch der Stimmungsabfall: Der gewohnte Dopamin-Kick durch den Kaffee bleibt aus, was besonders bei Menschen mit Depressionen zusätzlich reinhaut.

 

Fazit:

Ich mach weiter – Kaffee-Entzug und ich kämpfen gerade unseren eigenen kleinen Krieg. Aber ich hab Hoffnung: In ein paar Tagen sollte sich mein Körper an den neuen Rhythmus gewöhnen. Und vielleicht genieße ich dann meine eine Tasse Kaffee noch mehr.

Aber bis dahin gilt: Ohne Kaffee ist keine Lösung. Aber vielleicht ein bisschen weniger Kaffee. Mit Abstand.

 

 

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