
Macht mich Besitz glücklich? Oder bin ich nur voll bis unters Dach?
Ich gebe es zu: Ich LIEBE schöne Dinge. Es gibt so viele davon! Schöne Tassen, weiche Decken, Duftkerzen, die angeblich nach „Skandinavischem Sonnenaufgang“ riechen (keine Ahnung, wie der riecht, aber ich will’s haben). Und ja – shoppen macht mich happy. Kurz. Also… SEHR kurz. Dann liegt das neue Ding da, zwischen all den anderen Dingern, die auch mal für drei Minuten das Glück versprochen haben. Und plötzlich ist es nicht mehr das neue Teil, sondern einfach ein weiteres Ding im großen Dingehaufen meines Lebens.
Und genau da setzt mein kleines Umdenk-Abenteuer an: Minimalismus.
Aber keine Panik – ich werde jetzt nicht radikal. Ich verbrenne nicht meine Couch und ziehe in ein Tiny House aus recycelten Bambuszahnbürsten. Ich will kein Mönchsleben führen – ich will einfach raus aus dem Konsum-Karussell. Weniger Zeug, mehr Luft zum Atmen.
Minimalismus – aber bitte mit Humor und ohne Zwangsjacke
Ich will kein Leben mit „Regeln, die in Stein gemeißelt sind“ – ich will ein Leben, das sich leicht anfühlt. Mit Dingen, die ich wirklich will. Also wirklich wirklich. Nicht: „Ach, ist im Angebot, nehm ich halt mit“-will.
Minimalismus heißt ja nicht automatisch: „Du darfst nur noch ein Paar Socken besitzen und musst deine Zahnbürste mit der Zimmerpflanze teilen.“
Was ist denn das Nötigste? Eine Unterhose? Zwei? Ich sag: zehn. Zehn ist meine Zahl. Und das ist okay. Marie Kondo würde sagen: „Wenn’s Freude bringt, darf es bleiben.“ Und bei mir bringt eben eine gute Auswahl an Unterhosen Freude. Punkt.
Schluss mit dem Vergleichen!
Mein Zuhause muss nicht wie aus dem IKEA-Katalog aussehen. Es muss auch nicht so aussehen wie bei meiner Freundin, deren Wohnzimmer aussieht, als sei es direkt aus einem Pinterest-Board entsprungen.
Es muss zu mir passen. Zu uns. Zu meinem Alltag, zu meinen Bedürfnissen, zu meinem Chaos – das aber bitte geordnet und mit System, danke.
Ich hab keinen Bock mehr, mein Zuhause mit anderen zu vergleichen. Das ist wie Diät halten und gleichzeitig Kochshows gucken. Bringt nix, macht nur unzufrieden.
Weniger Konsum – mehr Kopf-frei
Beispiel gefällig? Ich sehe im Supermarkt einen neuen Joghurt. Mango-Vanille mit einem Hauch Himalaya-Salz. Klingt spannend! Also kaufe ich – klar – gleich ZWEI, weil: Im Angebot!
Dann schmeckt er wie Klebstoff mit Fruchtgeschmack, bleibt im Kühlschrank stehen, und irgendwann stirbt er einsam und schimmelig.
Lektion: Ein Joghurt hätte gereicht.
Und wie mein Vater immer sagte: „Der Supermarkt hat davon genug, der verkauft’s dir auch morgen.“ Recht hat er. Ich muss nicht alles horten, als würde morgen die Apokalypse anklopfen. Der Kühlschrank ist kein Bunker.
Ich will nicht die Beste sein – ich will die Glücklichste
Ich mache keine Challenge draus. Ich bin nicht auf Instagram mit Hashtag #MinimalQueen2025 unterwegs. Ich mache das in meinem Tempo. Und mein Ziel ist kein leerer Raum mit Meditationsmatte, sondern ein Leben, das sich leichter anfühlt.
Ich will meinen Besitz nicht mehr als Statussymbol sehen. Ich will nicht mehr, dass „Ich kann mir das leisten“ automatisch zu „Ich MUSS mir das leisten“ wird.
Ich will sagen können:
„Ich brauch das nicht. Auch wenn ich’s haben könnte.“
Und das ist vielleicht der größte Luxus überhaupt.
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