Startschuss für Minimalismus – oder wie ich aufhöre, mein Leben in Kisten zu lagern

Veröffentlicht am 8. Mai 2025 um 07:00

Heute ist es so weit. Der große Moment. Der Startschuss. Ich werde Minimalist*in. Also... zumindest fange ich damit an. Menschen, die mich gut kennen, sagen jetzt vermutlich sowas wie: „Jaja, für fünf Minuten, dann vermisst sie wieder die Kerzenhalter in Walrossform.“ Aber täuscht euch nicht! Ich meine es ernst. Dieses Mal wirklich. (Also zumindest ernster als bei meiner Fitnessstudio-Mitgliedschaft von 2017.)

Warum dieser plötzliche Sinneswandel? Ganz einfach: Ich habe den Eindruck, dass mein Zuhause langsam zu einem Museum des Wahnsinns mutiert. Überall liegt irgendwas rum. Sachen, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie besitze. Dinge, die mich scheinbar nachts heimlich reproduzieren, denn morgens sind sie plötzlich doppelt so viele.

 

Ich räume ständig auf – und trotzdem sieht es aus, als hätte ein Hurrikan namens „Tupperdose“ durchgefegt. Besitz macht unruhig. Ich kann gar nicht entspannen, weil ich ständig denke: "Sollte ich nicht mal wieder die Schublade mit den alten Ladekabeln sortieren?" Oder: "Wozu habe ich eigentlich fünf identische Salatbestecke, obwohl ich Salat eigentlich gar nicht mag?"

 

Mein Ziel: Weniger Zeug. Mehr Luft. Mein Zuhause soll wieder atmen können. Und ich auch. Ich möchte nicht länger die Hausmeisterin meines eigenen Gerümpels sein.

 

Also geht’s jetzt los: Ich verabschiede mich (hoffentlich dauerhaft) von allem, was mich nicht glücklich macht, nervt, staub anzieht oder mir passiv-aggressiv vom Regal aus zuzwinkert.

 

Und wenn ihr mich das nächste Mal besucht und ich euch ganz stolz meine eine, sehr bewusst gewählte Teetasse zeige, dann wisst ihr: Ich bin angekommen. Oder zumindest auf dem Weg dahin.

 

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