Ich konzentriere mich auf Lösungen

Veröffentlicht am 18. Juni 2024 um 12:31

Einer meiner schlimmsten Begleiter während der Depression war der Gedankenkreisel. Andauernd verlor ich mich in Horrorszenarien wie schlimm dies oder das ausgehen würde. Ich wurde ständig begleitet von Problemen, die während der Depression unüberwindbar schienen.

Eines der ersten Dinge die ich in meiner Psychotherapie gelernt habe war den Blickwinkel zu ändern.

Ich konzentriere mich auf Lösungen, statt auf Probleme!

Ich hatte nur noch mein Problem gesehen und nicht mehr die Möglichkeit dieses auch anzugehen uns zu bewältigen. Ich hatte zwar nicht die Augen verschlossen, war aber unfähig einen Schritt weiterzugehen. 

Ich steckte in meinem Gedankenkreisel fest.

Ich tat mir sehr schwer mit lösungsorientiertem Denken, ich behaupte mal das es mir immer noch Probleme bereitet, aber mit kleinen Schritten konnte ich den Fokus weg von den Problemen hin zu den Lösungen umdenken.

Ich stelle mir drei Fragen:

  • Was kann ich tun?
  • Was funktioniert gut?
  • Wie kann ich das tun?

Sobald ich diese Fragen erarbeitet hatte lag der Fokus nicht mehr beim Problem sondern auf der Lösung.

Eines meiner Probleme war der Bücherschrank im Wohnzimmer. Ich habe meine Eltern früh verloren und ich habe viele ihrer Bücher aufgehoben. Das Problem war aber das mich diese Bücher immer getriggert haben wenn ich daran vorbei gegangen bin. Hier musste schnell eine Lösung her weil ich eben oft daran vorbei muss und ich den Schrank auch sehe wenn ich auf der Couch liege 

Was kann ich tun? 

  1. Bücher in eine Kiste packen und auf den Speicher/in den Keller stellen. 
  2. Bücher in einen geschlossenen Schrank räumen 
  3. Bücher aussortieren entweder wegschmeißen oder verschenken.

Was funktioniert gut?

  1. Na ja bei Punkt eins hätte ich die Sicherheit das die Bücher noch da sind aber auch das ich immer wieder drüberstolpern werde. Aber sie wären erst mal aus meinem Sichtfeld.
  2. Diese Lösung war auch so Mittel, klar die Bücher sind sus meinem Sichtfeld aber immer noch da. Ich würde dann sehr wahrscheinlich den Schrank meiden in den ich sie räume.
  3. Diese Lösung erscheint mir als die beste für mich. Sie ist aber auch die schwerste, denn ich muss auch Abschied nehmen und davor habe ich mich die ganzen Jahre gedrückt. 

Wie kann ich das tun?

Ich habe mir einen Plan gemacht wann in der Woche ich das angehen will. An diesem Tag habe ich mir eine Tasse Kaffee gemacht und mich zusammen mit einigen Kisten vor den Schrank gesetzt. Ich habe jedes Buch verabschiedet, hab die damit verbundenen Erinnerungen nochmal Revue passieren lassen und dann das Buch bewusst in die Kisten gepackt. Natürlich war dieser Prozess begleitet von vielen Tränen, Abschied nehmen von geliebten Menschen tut weh das lässt sich nicht ändern. Dieser Prozess muss aber sein. Ich habe den ganzen Tag dafür gebraucht mir dem Ergebnis ich gehe wieder gern an dem Schrank vorbei. Es stehen nur noch meine Lieblingsbücher drin. Die Kiste habe ich zum Werstoffhof gebracht, ich wollte nicht das jemand anderes die Bücher meiner Eltern hat. Klar ein Buch schmeißt man nicht weg, aber in diesem Fall war daß das Ende meines Prozesses und der Beginn meiner Trauerarbeit.

Trau Dich und versuch es auch, wenn eine Lösung nicht gleich funktioniert versuche eine andere es lohnt sich auf jeden Fall. Am Anfang ist es immer schwer es wird mit der Zeit leichter die Probleme Stück für Stück anzugehen und zu bewältigen.

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