Ausmisten und Depression: In meinem Tempo zum Ziel

Veröffentlicht am 1. Mai 2025 um 08:00

Das Thema Ausmisten kann für viele Menschen eine Herausforderung sein – für Menschen mit Depression erst recht. Oft sind da nicht nur vollgestellte Zimmer, sondern auch ein schwerer, lähmender innerer Druck: "Ich müsste längst…", "Warum schaffe ich das nicht?", "Alles muss perfekt sein."

Aber genau hier ist ein anderer Ansatz wichtig. Ein Ansatz, der von Mitgefühl statt von Druck getragen wird.

Ich muss nicht alles perfekt machen

Perfektionismus ist ein stiller Feind beim Aufräumen. Er flüstert, dass alles auf einmal schön, ordentlich und "instagrammable" sein muss. Aber die Wahrheit ist:

Es reicht, anzufangen.

Unperfekte Fortschritte sind Fortschritte. Und oft ist "gut genug" weit besser als die ewige Blockade, die Perfektionismus mit sich bringt.

Ich vertraue darauf, dass ich dranbleibe

Vertrauen ist eine leise, aber kraftvolle Haltung. Auch wenn ein einzelner Tag vielleicht wenig sichtbar verändert:

Jeder kleine Schritt zählt.

Wenn ich heute eine Schublade aufräume, lege ich den Grundstein dafür, morgen eine zweite anzugehen. Dranbleiben bedeutet nicht, immer gleich viel zu schaffen – es bedeutet, immer wieder zurückzukehren.

Ich muss nicht alles auf einmal schaffen

Gerade bei Depression fühlt sich alles schnell überwältigend an. Deshalb erinnere ich mich:

Ich darf klein anfangen.

Fünf Minuten. Eine Ecke. Eine Schublade.

Nicht alles heute, nicht alles morgen. Stück für Stück entsteht Veränderung.

Ich mache Raum für Raum fertig

Ein weiteres wichtiges Prinzip: Fokus.

Statt überall gleichzeitig ein bisschen zu werkeln, entscheide ich mich für einen Raum.

Vielleicht heute nur das Badezimmer. Morgen das Bücherregal.

Das gibt Klarheit – und kleine Erfolge, die mich stärken.

Ich arbeite in meinem Tempo

Mein Tempo ist richtig.

Egal, ob andere schneller aufräumen oder größere Schritte machen: Ich orientiere mich an mir selbst.

Manchmal ist "heute aufstehen und ein Regal abstauben" ein riesiger Sieg. Und das darf ich würdigen.

Fazit: Ausmisten mit Depression – freundlich, langsam und beständig

Es geht nicht darum, innerhalb eines Wochenendes eine perfekte Wohnung zu zaubern.

Es geht darum, sich selbst nicht aufzugeben.

Mit kleinen Schritten, mit Nachsicht, mit Vertrauen darauf, dass jeder Weg aus vielen kleinen Schritten besteht.

Und jeder Schritt zählt.

 

 

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