
Seit ich Antidepressiva nehme, trinke ich mehr Wasser als unser Hund nach dem Joggen. Nicht, weil ich plötzlich ultra gesund leben will – sondern weil mein Körper jetzt bei jeder Tablette schreit: „Wasser! Und zwar sofort! Und viel!“
Was steckt dahinter?
Viele Antidepressiva – vor allem SSRIs und SNRIs – beeinflussen den Wasserhaushalt. Sie wirken auf Neurotransmitter wie Serotonin, das nicht nur im Gehirn, sondern auch bei der Regulation von Salz und Wasser in den Nieren mitspielt. Manche Medikamente können zu vermehrtem Wasserlassen oder Durst führen. Andere erhöhen das Risiko für Hyponatriämie – also einen gefährlich niedrigen Natriumspiegel im Blut, was bei zu wenig (oder zu viel) Wassertrinken problematisch werden kann.
Kurz: Dein Körper meldet sich – und zwar trocken.
Meine neue Morgenroutine:
- Aufstehen
- Pille nehmen
- 1 Liter Wasser trinken
- pinkeln
- Kind wecken
- pinkeln
- Hund gassi führen (ja, alle pinkeln)
Der Vorteil?
Ich bin hydriert wie nie, meine Haut sagt Danke, und ich hab eine legitime Ausrede, warum ich nie ohne Wasserflasche das Haus verlasse.
Antidepressiva brauchen Wasser – dein Körper auch. Also trinken, Leute! Aber mit Gefühl. Und Pausen. Für die Toilette.
Infobox: Warum Antidepressiva den Wasserhaushalt beeinflussen
SSRI/SNRI und Natriumhaushalt:
Diese Medikamente können das antidiuretische Hormon (ADH) beeinflussen, was die Wasserregulation im Körper stören kann. (Quelle: Mayo Clinic, 2022)
Hyponatriämie:
Eine seltene, aber ernstzunehmende Nebenwirkung von Antidepressiva, besonders bei älteren Menschen. Symptome: Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Krämpfe. (Quelle: NHS UK, 2021)
Durst als Nebenwirkung:
Einige Antidepressiva wirken auf das autonome Nervensystem und erhöhen subjektiv das Durstempfinden. (Quelle: MedlinePlus, 2023)
Empfehlung:
Immer genug trinken – ca. 1,5–2 Liter am Tag – aber bei Unsicherheiten oder Symptomen mit dem Arzt sprechen.
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