Prokastinieren

Veröffentlicht am 16. Juli 2024 um 22:05

Prokasti was?? Hä klingt chinesisch für mich ...

 

So haben meine Männer reagiert als ich mich mit diesem Thema auseinander gesetzt habe. 

 

Ich denke ich bin das Musterbeispiel einer prokastinierenden Frau. Ich bin eine wahre Künstlerin darin mir andere Aufgaben auszusuchen als die die eigentlich zu tun habe.

 

Die interessantere Frage ist warum mache ich das?

 

Nun das ist nicht so einfach. Wie ich in meiner Psychotherapie herausgefunden habe, leider ich schon länger an einer rezidivierenden (wiederkehrend) Depression. Die Abschnitte zwischen den depressiven Phasen sind sehr gut. Ich merkte nie etwas davon das ich ständig wieder in eine Depression falle. Leider ist genau das das heimtückische an einer Depression, bei mir war es als vergesse ich die depressiven Phasen und kann mich nur an die guten erinnern. Wahrscheinlich steuert das auch irgendwas in mir. Ich war schon öfter in psychologische Behandlung, beim Tod meiner Eltern und auch bei meiner Trennung aber mir kam nicht in den Sinn das ich an einer wiederkehrenden Depression leiden könnte. Meine Kinder war nicht ganz so leicht, wir hatten viel mit der Krankheit meiner Mutter zu kämpfen. Beide Eltern starben im Alter von 47, mit dem Tod meiner Mutter begannen meine Symptome weil ich einfach mal zur Ruhe gekommen bin und mich nicht mehr um jemanden kümmern musste.

 

Mit der Depression kam auch das Prokastinieren

 

Durch meine ständige Überlastung, bereits als Teenager, lernte ich das man auch mal was aufschieben kann wenn man muss. Ganz ehrlich ich hätte niemals etwas aufschieben müssen. Der eigentlich Grund warum ich eine Aufschieberin bin ist das

 

ich mich selbst nicht an die erste Stelle setzte.

 

Ja genau das ist das Problem. Wenn ich zum Beispiel gerade dabei bin meine Wohnung zu putzen und meine Oma ruft an das sie Hilfe braucht springe ich sofort weg. Ich hasse Unordnung, ich hasse es wenn Sachen rumliegen aber ich fahre zu meiner Oma helfe ihr. Am Abend habe ich dann meistens keine Kraft mehr um meine Sachen zu erledigen.

 

Ich habe meine Routinen umgestellt.

 

Ich erledige jetzt Tag eine Stunde meine Aufgaben im Haushalt. Ich habe in einer App alles erfasst was ich im Haushalt zu tun habe. In meiner App kann ich einen Timer stellen und in diese Stunde alles reinpacken was ich erledigen möchte. Mein Abend sieht dann so aus:

 

  • 17:00 Arbeitsende
  • bis 18:00 Abendessen zubereitet und gegessen
  • bis 19:00 Gassi
  • bis 20:00 Hauhaltsaufgaben
  • bis 22:00 chillen und Bett fertig machen

ich bin mega Zufrieden wie meine Wohnung bereits nach kurzer Zeit aussieht. Ich fühle mich viel wohler und bin sehr froh das ich meine Routine so umgestellt habe. 

 

 

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