
Es ist Samstag. 7:18 Uhr. Kein Wecker klingelt, keine Termine, keine Verpflichtungen. Und doch... tap tap tap... kommt mein Wuffi angerauscht wie ein flauschiger Wecker mit vier Pfoten und feuchter Nase.
Also: aufstehen, Tür auf, damit seine königliche Flauschigkeit einziehen kann. Ich falle wie ein nasser Sack zurück ins Bett – was macht Wuffi? Klar. Auch ins Bett. 30 Zentimeter Hund, 3 Quadratmeter Platzbedarf. Mathe war nie seine Stärke.
Ich greife zum Handy. Nur mal kurz die Uhr checken.
Eine Stunde später.
Ich scrolle immer noch durch Instagram. Ich habe mir mittlerweile Rezepte für vegane Lasagne angeschaut (ich esse Fleisch), drei Reels mit schreienden Ziegen angesehen (warum?), und den Ex von vor drei Jahren gestalkt (kein Kommentar).
Ich glaub, es hackt.
Warum machen wir das? Warum verlieren sich gerade depressive Menschen so oft in Social Media?
Jetzt mal ernsthaft: Studien zeigen, dass Menschen mit Depressionen sich oft in soziale Medien flüchten, weil sie dort kurzfristige Ablenkung, Bestätigung oder wenigstens das Gefühl von Verbindung finden – ohne das Haus verlassen zu müssen.
Laut einer Studie der Universität Pennsylvania (Hunt et al., 2018) kann exzessive Nutzung von Instagram & Co. jedoch die Symptome sogar verschlimmern, weil der ständige Vergleich mit anderen die eigene Stimmung weiter drückt. Und nein, Filter helfen da auch nicht.
Fazit:
Instagram ist wie Chips beim Fernsehen: Es fängt harmlos an, aber ehe du dich versiehst, ist die ganze Tüte leer – und du fühlst dich schlechter als vorher. Vielleicht ist der erste Schritt raus aus dem Social-Media-Loch... der zum Hund, der unbedingt Gassi will.
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